Was war ausschlaggebend für die Gründung einer Kolpingsfamilie in Erle im Jahre 1948?
Nach Beendigung des Grauenvollen Krieges und 12-jähriger diktatorischer herrschaft, unter der jedes christliche Vereinsleben verboten war, war der Wunsch nach einem Zusammenchluß in einem christlichen Verein sehr groß. Viele junge Menschen sahen in der Gründung einer Kolpingsfamilie einen neuen Weg aus der Kriegs- und Nachkriegszeit.
In Erle gab es keinen Sportverein, kein CAJ und keine Landjugend. Alle, deren Wunsch es war, eine,christliche Gemeinschaft in Form eines Vereins ins Leben zu rufen, hatten wenig Erfahrung, was die Verfahrensweise einer Neugründung anbelangte.
Tatkräftige Unterstützung bekamen die Erler von ihrem damaligen Pfarrverwalter Pater Liers, der den Kontakt zur Zentrale in köln herstellte.
Er ließ sich zunächst Informationsmaterial schicken und konnte dann schließlich am 14. November 1948 den Kolpingsverein ins Leben rufen.
Maßgeblich daran beteiligt war auch die Kolpingsfamilie Dorsten mit ihrem damaligen Vorstandsmitglied Hermann Rüping.
Die Dorstener Kolpingsbrüder nahmen während der Gründungszeit regelmäßig an den Versammlungen teil.
Da es nur wenige Autos gab, kamen die Dorstener abends mit ihren Fahrrädern nach Erle und wurden nach Beendigung der Versammlungen mit einem „Treu Kolping“ als Ausdruck des Dankes verabschiedet.
Pater Franz Liers war von 1947 bis 1949 als Pfarrverwalter in Erle tätig.
Wie aus dem Schriftverkehr mit der Kolpingzentrale in Köln hervorgeht, wurde an ihn die Bitte herangetragen, bei der Gründung eines katholischen Gesellenvereins behilflich zu sein.
Mit Schreiben vom 08.11.1948 teilt Pater Liers der Kolpingzentrale mit, daß, nach Überwindung von allerhand Schwierigkeiten, am Sonntag, dem 14.11.1948 in Erle ein Kolpingsverein ins Leben gerufen wird.
